Als Hochsensibler ins Ausland – schaffe ich das?

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Auf Ruhepausen achten

Viele Hochsensible haben mir erzählt, dass sie aufgrund ihrer „persönlichen Disposition“ Bedenken haben, den Schritt in eine völlig neue Umgebung zu wagen.

Nicht wissend, was sie erwartet und ob sie es schaffen, mit ihren Kräften zu haushalten. Aus der Angst heraus, den neuen Herausforderungen nicht gewachsen zu sein, wagen sie dann vielleicht nicht den Schritt und bereuen es später bzw. verurteilen sich dafür. Das ist ausgesprochen schade.

Haben Sie Mut zum Begehen von Neuland!!

Ich möchte Menschen Mut machen, ihrem Herzen zu folgen. Soviel vorab: wenn es Sie ins Ausland zieht, tun Sie es! Ungeachtet der Ängste und Unsicherheiten. Die gehen auch wieder weg.

Bis vor kurzem wusste ich selbst noch gar nicht, dass meine „persönliche Disposition“ damit zu tun hat, dass ich hochsensibel bin. Da war ich aber schon ganz viel gereist und hatte mehrfach den Wohnort ins Ausland verlegt.

Auch nicht zum letzten Mal, denn es zieht mich einfach immer wieder in die Welt. In einem internationalen Umfeld zu sein, bzw. Neuland zu begehen ist meine große Leidenschaft und das was mich antreibt im Leben. Der Gedanke, ob ich das schaffe oder nicht kam mir also nie.

Worauf muss ich als Hochsensibler achten?

1. Lärm- und Geräuschempfindlichkeit

Die meisten Hochsensiblen, die ich kenne, sind von erhöhter Lärmempfindlichkeit betroffen. Ich reise nur noch mit Oropax und Schlafmaske, um mich Gegen den Lärm der Welt abzuschirmen. Es gibt kleine Röhrchen als Schlüsselanhänger, so hat man die Stöpsel immer dabei und vergisst sie nicht aus Versehen. Die Schlafmaske im Flieger verhindert, dass man ungewollt dem Gespräch durch einen Sitznachbarn ausgesetzt wird. Die meisten Fluglinien bieten mittlerweile Aufkleber für diese Masken, wie „wake me for dinner“, damit man dennoch nicht sein Essen verpasst.

2. Wahl des Wohnortes

Die Wahl des Hotels bzw. Wohnortes spielt eine große Rolle. Es gibt Menschen, die in einer Party-Bettenburg einen wundervollen erholsamen Urlaub verbringen oder im Zentrum einer Großstadt hervorragend leben können. Einem Hochsensiblen wird das in den meisten Fällen nicht gelingen. Suchen Sie sich einen ruhigen Ort. Ich buche mittlerweile nur noch die ersten beiden Nächte in einem Hotel, da man beim Buchen übers Internet nie weiß wie die Realität aussieht und böse Überraschungen erleben kann.

3. Schnellere körperliche Erschöpfung

Es ist wichtig mit seinen persönlichen Kräften zu haushalten. Und ich bin überzeugt, dass Reisen den meisten Menschen Kraft abverlangt. Besonders Flugreisen, die aufgrund der trocknen Luft und Enge im Flugzeug schon anstrengend sind. Kommt dann noch Zeitverschiebung und klimatische Veränderung dazu umso mehr. Wichtig ist, viel zu trinken. Wasser, nicht Alkohol oder Kaffee. Ein dehydrierter Körper kann nicht gut funktionieren.

Auch wenn es manchmal schwer ist sich dem geschäftigen Treiben der anderen Laptoptipper zu entziehen, Entspannung ist angesagt, um am Zielort wieder gut funktionieren zu können. Dort angekommen erst mal ausruhen, Flüssigkeit zuführen, etwas essen und duschen, bewegen und wieder zu Kräften kommen. So werden die Batterien wieder aufgeladen und es kann weitergehen.

4. Einzelkämpfer-Mentalität

Als Hochsensibler ist man nicht immer gut in Teams aufgehoben. Das liegt zum einen an der feinen Wahrnehmung für Gefühle anderer Menschen und zum anderen am Rückzugsbedürfnis, das nun mal stärker ausgeprägt ist als bei anderen. Ich habe mich so manches Mal in meinem Leben irgendwo versucht anzupassen was nicht funktionierte und mich hinterher geärgert. Stehen Sie zu sich!

5. Rückzugsbedürfnis und Abgrenzung

Als Hochsensibler hat man ein stärkeres Bedürfnis nach Rückzug und Abgrenzung. Das kollidiert natürlich oft mit dem Bedürfnis dazuzugehören bzw. etwas zu erleben. Wie bereits weiter oben erwähnt kann das Auswirkungen haben, wenn man zu viel mit anderen Menschen unternimmt. Mir war früher gar nicht bewusst, wieviel Kraft das kosten kann, oder warum ich nach eigentlich total schönen Abenden mit vielen Menschen so erschöpft war.

Die Nutzung öffentlichen Transports kann ebenfalls eine große Herausforderung sein. Die Enge, Gerüche und nicht zuletzt Energien anderer Menschen, die man als Hochsensibler nun mal wahrnimmt. Man ist dem nicht hilflos ausgeliefert. Wechseln Sie das Abteil, wenn es Ihnen nicht gefällt wo Sie sind. Fahren Sie erster Klasse oder nehmen Sie ein Taxi anstatt des öffentlichen Nahverkehrs. Es gibt auch einige sehr wirkungsvolle Mentaltechniken um sich gut abgrenzen zu können. Gerne gebe ich Ihnen weitere Tipps dazu.

Das Tollste kommt zum Schluss!!!

Das Tolle und das wofür ich es liebe hochsensibel zu sein ist die ausgeprägte Intuition und das hohe Maß an Empathie.

Starke Intuition

Die Intuition ist ein sehr verlässlicher Partner geworden seit ich ihr ganz bewusst Gehör schenke. Wenn sie jetzt sagen: „ich bin aber nicht intuitiv“ - wir alle sind intuitiv!! Bei vielen ist es nur vor lauter „Ratio“ verschüttet worden. Auch ich musste erst wieder lernen, bewusst darauf zu hören und Eingebungen nicht als Nonsens abzutun. Regel Nummer eins: wenn sich etwas gut anfühlt mach es. Regel Nummer zwei: wenn irgendwas komisch wirkt, ist es das meist auch.

Glauben Sie mir, ich habe das getestet und manchmal den Geist gewinnen lassen. Das hat sich nie gelohnt. Intuition ist mein untrüglicher Berater was Sicherheit anbelangt. Ein paar regeln muss man natürlich auch beachten. Dazu mehr in meinem anderen Blogartikel zum Thema. Umgekehrt gab es scheinbar völlig verrückte Eingebungen, denen ich folgte und die sich als super Entscheidung herausstellten. Hören Sie mehr auf Ihr Gefühl und probieren Sie Dinge aus!

Ein hohes Maß an Empathie

Dieses wunderbare Geschenk ermöglicht es Hochsensiblen sich hervorragend in das Gefühlsleben anderer Menschen einzufühlen. Mal abgesehen von der Geschichte mit dem Abgrenzungsbedürfnis ist es quasi die Eintrittskarte zu neuen Beziehungen. Hochsensible verstehen es, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Egal wo auf der Welt und sogar egal ob man die gleiche Sprache spricht. So wird man schnell Sozialkontakte knüpfen können und sei es am Anfang nur das nette Gespräch mit dem Gemüsehändler um die Ecke. So wird das Gefühl der Fremdheit gar nicht erst aufkommen bzw. schnell vergehen.

Get in touch!

Über das Thema gibt es natürlich noch ganz viel zu sagen. Haben Sie Fragen oder Anregungen? Ich stehe Ihnen gerne mit meiner Expertise zur Verfügung für ein Coaching.

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